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So funktioniert der weibliche Körper – Zyklus, Hormone und Fruchtbarkeit

Lesedauer: ca. 4 min.

Der weibliche Körper ist ein wahres Meisterwerk. Er ermöglicht uns schwanger zu werden und kleine Geschöpfe auf die Welt zu bringen. Ein komplexes, aber aufeinander abgestimmtes Hormonorchester hilft, alles in Balance zu halten. Doch was gehört zu den weiblichen Geschlechtsorganen, wie funktioniert Menstruationszyklus und was passiert in der Menopause?

Was sind das alles für Fachbegriffe?

Vulva oder Vagina – irgendwie herrscht hier ein bisschen Verwirrung. Und wozu dienen innere und äußere Vulvalippen? Bevor wir mit den Details starten, vorab erst mal eine kleine Begriffsdefinition.

Eierstock: Weibliches Fortpflanzungsorgan, oft Paris, das Eizellen produziert und beim Menschen die Hormone Östrogen und Progesteron ausschüttet.

Eileiter: Ein Gang, durch den eine Eizelle vom Eierstock zur Gebärmutter oder nach außen gelangt.

Vulva: Die Vulva besteht aus den äußeren weiblichen Geschlechtsorganen; Vaginaeingang zur Gebärmutter.

Ovogenese: Die Bildung und Entwicklung einer Eizelle.

Klitoris: Erstaunlich großes, empfindliches und längliches erigierbares Organ im vordern Teil der Vulva.

Skene-Drüsen (Paraurethraldrüsen): Befinden sich an der vorderen Wand der Vagina um das untere Ende der Harnröhre und münden in die Harnröhre. Sie können sich in der Nähe des G-Punkts befinden oder Teil davon sein.

Vagina: Fibromuskulärer, röhrenförmiger Trakt, der das weibliche Geschlechtsorgan ist und zwei Hauptfunktionen hat: Geschlechtsverkehr und Geburt.

Wie ist der weibliche Körper aufgebaut?

  • Die inneren Fortpflanzungsorgane des weiblichen Körpers sind die Vagina, die Gebärmutter, die Eileiter, der Gebärmutterhals und die Eierstöcke
  • Zu den äußeren Strukturen gehören der Venushügel, die Pudendus-Spalte, die großen und kleinen Vulvalippen, die Vulva, die Bartholin-Drüse und die Klitoris

Das weibliche Fortpflanzungssystem (oder weibliche Genitalien) besteht aus zwei Hauptteilen: der Gebärmutter und den Eierstöcken.

Gebärmutter

  • Trägt den sich entwickelnden Fötus
  • Produziert Vaginal- und Gebärmuttersekrete
  • Leitet die männlichen Spermien zu den Eileitern weiter

Eierstöcke

  • Produzieren die weiblichen Eizellen
  • Produzieren und sezernieren Östrogen und Progesteron

Diese Teile befinden sich im Inneren. Die Vagina trifft auf die äußeren Organe an der Vulva, zu der die Vulvalippen, Klitoris und Harnröhre gehören. Die Vagina ist über den Gebärmutterhals mit der Gebärmutter verbunden, während die Gebärmutter über die Eileiter mit den Eierstöcken verbunden ist.

Anzahl der Eizellen nimmt ab

Während Mädchen bei der Geburt noch etwa 1 Millionen Eizellen besitzen, werden nur 300–400 im Laufe der fruchtbaren Phase einer Menstruierenden zum Eisprung gebracht.

Was passiert während dem Menstruationszyklus?

Menstruierende im fruchtbaren Alter (ab dem 11. bis 16. Lebensjahr) erleben Zyklen hormoneller Aktivität, die sich in etwa einmonatigen Abständen wiederholen. „Menstru“ bedeutet „monatlich“, daher der Begriff „Menstruationszyklus“. Mit jedem Zyklus bereitet sich der weibliche Körper auf eine potenzielle Schwangerschaft vor – beabsichtigt oder nicht.

Das Hormon-Orchester

Es gibt vier wichtige Hormone (Chemikalien, die die Aktivität von Zellen oder Organen stimulieren oder regulieren), die am Menstruationszyklus beteiligt sind. Dazu gehören:

  1. Follikel-stimulierendes Hormon (FSH): Stimulieren die Follikelreifung und induzieren die Östrogensynthese.
  2. Luteinisierendes Hormon (LH): Fördert in der ersten Hälfte des Menstruationszyklus die Östrogenproduktion und bewirkt anschließend die Ausbildung eines Gelbkörpers, der Progesteron in Folge produziert.
  3. Östrogen: Zuständig für das Auftreten der sekundären Geschlechtsmerkmale beim weiblichen Körper in der Pubertät sowie für Reifung und Aufrechterhaltung der Funktionsfähigkeit der Fortpflanzungsorgane.
  4. Progesteron: Ein von den Eierstöcken ausgeschüttetes Steroidhormon, das die Gebärmutter auf die Einnistung einer befruchteten Eizelle und die anschließende Schwangerschaft vorbereitet.

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Die 3 Phasen des Menstruationszyklus

Der Begriff „Menstruation“ bezieht sich auf die periodische Ausscheidung der Gebärmutterschleimhaut. Der durchschnittliche Menstruationszyklus dauert etwa 28 Tage und verläuft in mehreren Phasen, dazu zählen: Follikelphase (Entwicklung der Eizelle), Ovulationsphase (Freisetzung der Eizelle) und Lutealphase (Hormonspiegel sinkt, wenn sich die Eizelle nicht einnistet).

Phase 1: Follikelphase

Diese Phase beginnt mit dem ersten Tag der Periode. Dabei passiert Folgendes:

  • FSH und LH werden vom Gehirn ausgeschüttet und wandern über das Blut zu den Eierstöcken.
  • Die Hormone regen das Wachstum von etwa 15 bis 20 Eizellen in den Eierstöcken an, jede in ihrer eigenen „Hülle“, dem sogenannten „Follikel“.
  • FSH und LH sorgen für einen Anstieg der Produktion des weiblichen Hormons Östrogen.
  • Wenn der Östrogenspiegel steigt, schaltet er wie ein Schalter die Produktion des FSH ab. Dieses ausgewogene Hormongleichgewicht ermöglicht es dem Körper, die Anzahl der Follikel zu begrenzen, die die Eizellen für die Freisetzung vorbereiten.
  • Ein Follikel dominiert in einem Eierstock, reift weiter und unterdrückt alle anderen Follikel, wodurch diese ihr Wachstum einstellen und absterben. Der dominante Follikel produziert weiterhin Östrogen.

Phase 2: Ovulationsphase

Die ovulatorische Phase (Eisprung) beginnt in der Regel etwa 14 Tage nach Beginn der Follikelphase, kann aber individuell variieren. Bei den meisten Menstruierenden setzt die Regelblutung 10–16 Tage nach dem Eisprung ein. Dabei findet Folgendes statt:

  • Anstieg des Östrogens aus dem dominanten Follikel löst einen Anstieg von LH aus, wodurch Eizelle aus dem Eierstock freigesetzt wird.
  • Bei der Freisetzung der Eizelle (dem sogenannten Eisprung) wird sie von fingerartigen Fortsätzen am Ende der Eileiter aufgegangen und das Ei in den Eileiter geschoben.
  • 1–5 Tage vor dem Eisprung bemerken viele Menstruierende eine Zunahme des Zervixschleims. Dieser Schleim ist der Vaginalausfluss, der dazu beiträgt, die Spermien auf ihrem Weg zur Eizelle für die Befruchtung aufzufangen und zu nähren.

Phase 3: Lutealphase

Die Lutealphase beginnt unmittelbar nach dem Eisprung und umfasst folgende Prozesse:

  • Nach Freisetzung der Eizelle entwickelt sich der leere Eierstockfollikel zu einer neuen Struktur, dem Gelbkörper.
  • Der Gelbkörper sondert die Hormone Östrogen und Progesteron ab. Progesteron bereitet die Gebärmutter auf die Einnistung einer befruchteten Eizelle vor.
  • Wenn der Geschlechtsverkehr stattgefunden hat und die Spermien des Mannes die Eizelle befruchtet haben („Empfängnis“), wandert die befruchtete Eizelle (Embryo) durch den Eileiter und nistet sich in der Gebärmutter ein. Die Menstruierende gilt nun als schwanger.
  • Wenn die Eizelle nicht befruchtet wird, wandert sie durch die Gebärmutter. Da die Gebärmutterschleimhaut nicht mehr für eine Schwangerschaft benötigt wird, baut sie sich ab und die nächste Regelblutung setzt ein.

Die Anatomie der weiblichen Brust

Viele Menschen betrachten die weiblichen Brüste als „Nebenorgane“ des weiblichen Fortpflanzungssystems, da sie für die Milchversorgung des Kindes nach der Geburt verantwortlich sind.

Äußere Bereiche

Die äußeren Bereiche der Brust sind sichtbar und bestehen aus drei Teilen: Brustwarze, Warzenhof und Brustdrüsengewebe.

  • Brustwarze: Abgerundeter Bereich, aus dem die Milch für die Säuglingsernährung abfließt. Sie haben viele Nervenden, die sie zu einem Bereich der sexuellen Stimulation machen können. Die Brustwarzen stehen nicht immer hervor; manche Menstruierende haben flache oder umgekehrte.
  • Warzenhof („Nippel“): Pigmentierter Bereich, der die Brustwarze umgibt. Er ist kreisförmig und variiert in der Größe. Der Warzenhof enthält kleine Drüsen, die sogenannten Montgomery-Drüsen, die Schmiermittel absondern, um die Brustwarze vor dem Austrocknen zu bewahren, insbesondere beim Stillen.
  • Brustdrüsengewebe: Die Brust besteht aus Fett-, Muskel- und Bändergewebe sowie einem komplizierten Netz von Blutgefäßen und Drüsen. Diese Bereiche sind speziell auf das Stillen ausgerichtet. Die Größe des Brustgewebes variiert aufgrund von Genetik und Körpermasse.

Innere Bereiche

Das Innere der Brüste besteht hauptsächlich aus Fett und die Menge kann die Brustgröße bestimmen. Sie hat allerdings keinen Einfluss auf die Milchmenge, die eine Menstruierende produzieren kann. Zur inneren Anatomie der Brüste gehören:

  • Alveolen: Milchabsondernde Zellen, die im Inneren der Brüste zu Gruppen zusammengefasst sind.
  • Milchgänge: Spezielle Kanäle, die sich an der Oberfläche der Brustwarze öffnen. Durch diese Gänge tritt die Muttermilch aus, um das Baby zu ernähren.
  • Läppchen: Ansammlungen von Bläschen in der Brust, die Milch absondern. Sie münden in Milchgänge und dann in Milchdrüsenhöhlen, die den Milchfluss aus der Brustwarze fördern.
  • Brustdrüsen: Sind für die Produktion der Muttermilch zuständig.

Quellen

https://courses.lumenlearning.com/boundless-ap/chapter/the-female-reproductive-system/

https://my.clevelandclinic.org/health/articles/9118-female-reproductive-system

https://www.medicalnewstoday.com/articles/326898#internal

https://www.advancedgynecology.com/2020/female-anatomy-101-short-simple-guide-your-organs/

https://www.healthdirect.gov.au/female-reproductive-system

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