Gesundheit

Wechseljahre mit 40 – bin ich schon in der Menopause?

Lesedauer: ca. 5 min.

Die Wechseljahre sind eine wundervolle Zeit, die aber auch ihre Höhen und Tiefen hat. Das Hormonchaos bringt Hitzewallungen, depressive Verstimmung und Schlaflosigkeit mit sich. Aber was genau passiert im Körper? Welche Nährstoffe sind in dieser Zeit besonders wichtig und was bringt eine bioidentische Hormontherapie?

Was passiert da in meinem Körper?

Die Wechseljahre, auch Menopause genannt, ist ein natürlicher Prozess, der eintritt, wenn die Eierstöcke altern und weniger Fortpflanzungshormone produzieren. Eine der bemerkenswertesten Veränderungen ist der Verlust der aktiven Eierstockfollikel. Sie sind die Strukturen, die Eizellen produzieren und aus der Eierstockwand freisetzen und so die Menstruation und Fruchtbarkeit ermöglichen.

Wann komme ich in die Wechseljahre?

Bei den meisten Frauen treten die ersten Wechseljahrsbeschwerden etwa vier Jahre vor ihrer letzten Periode auf. Die Symptome halten oft bis etwa vier Jahre nach der letzten Regelblutung an. In manchen Fällen kann sich die Dauer sowohl davor, als auch danach auf 10 Jahre strecken. Das Durchschnittsalter liegt bei 51 Jahren, wobei der Faktor auch von Genetik und Gesundheit der Eierstöcke abhängt.

Let the Hormonchaos begin!

Der Begriff Wechseljahre enthält schon einen bedeutenden Teil: Wechsel. Denn während dieser Zeit wechseln sich die Hormone in ihrer Konzentration und konfigurieren sich immer wieder neu. Da an allen möglichen Körperfunktionen Hormone beteiligt sind, kann sich dieses Hormonchaos auf den gesamten Körper auswirken.

Tatsächlich leiden etwa 75 % der Frauen in den Wechseljahren an Hitzewallungen. Aber zu diesen frühen Anzeichen können weitere Symptome dazukommen, z. B. Schlaflosigkeit, vaginale Trockenheit oder Gewichtszunahme.

Prä-, Peri-, Postmenopause – was denn jetzt?

Während des Wechsels zur Menopause und darüber hinaus beginnt das Hormon Östrogen zu sinken, wodurch das normale zyklische Muster von Östrogen und Progesteron gestört wird. Der sinkende Östrogenspiegel wirkt sich negativ auf den Stoffwechsel aus und kann daher zur Gewichtszunahme führen. Diese Veränderungen können sich auch auf den Cholesterinspiegel auswirken und darauf, wie der Körper Kohlenhydrate verdaut. Zudem kann es zur verminderten Knochendichte kommen und somit das Risiko für Knochenbrüche erhöhen.

Daher ist es besonders wichtig, mit der richtigen Ernährung Dein Wohlbefinden zu unterstützen und die Symptome der Wechseljahre zu lindern.

Prämenopause

Ab etwa 40 Jahren arbeiten die Eierstöcke zunehmend langsamer, die Hormonproduktion beginnt nachzulassen und die Fruchtbarkeit sinkt.

Perimenopause

Beginnt durchschnittlich mit 47 Jahren. In den Eierstöcken reifen nun keine Follikel mit befruchtungsfähigen Eizellen mehr heran, der Eisprung wird immer seltener. Daher werden in den Eierstöcken immer weniger Östrogen und Progesteron produziert. Wechseljahrsbeschwerden wie Hitzewallungen, Schweißausbrüche und Schlafstörungen können die Folge sein.

Menopause

Mit ca. 50 Jahren tritt die letzte Regelblutung ein – auch Menopause genannt.

Postmenopause

Der letzte Abschnitt der Wechseljahre beginnt 12 Monate nach der letzten Regelblutung. Die Östrogen- und Progesteronproduktion hat nun ihren Tiefpunkt erreicht. Manche Frauen leiden nun auch unter Haarausfall. Grund dafür ist ein relativer Überschuss des männlichen Sexualhormons. Ungefähr zwischen dem 60. Und 65. Lebensjahr werden die Wechseljahre durch das Senium (“höheres Alter”) abgelöst.

Wie äußern sich die Wechseljahre?

Jede Frau erlebt die Wechseljahre auf ihre Weise. Die Symptome sind in der Regel stärker ausgeprägt, wenn die Menopause plötzlich oder über einen kürzeren Zeitraum eintreten. Abgesehen von der veränderten Menstruation sind die Symptome der Perimenopause, Menopause und Postmenopause fast gleich.

Die häufigsten frühen Anzeichen der Perimenopause:

  • Seltene Menstruation
  • Stärkere oder schwächere Periodenblutungen als normalerweise
  • Hitzewallungen, nächtliche Schweißausbrüche, Hautrötungen

Tatsächlich leiden etwa 75 % der Frauen an Hitzewallungen. Aber zu diesen frühen Anzeichen können weitere Symptome dazukommen, z. B.

  • Schlaflosigkeit
  • Vaginale Trockenheit
  • Gewichtszunahme
  • Depression, Angstzustände
  • Konzentrationsschwierigkeiten
  • Verminderte Libido

Besonderer Nährstoffbedarf

Wenn wir in die Wechseljahre kommen, verändern sich nicht nur die Hormone, sondern auch unser Nährstoffbedarf. Jetzt ist es noch wichtiger auf Calcium, Magnesium, Vitamin D und Vitamin K zu achten. Primär, weil das Osteoporoserisiko steigt. Was diese Nährstoffe genau damit zu tun haben und wie Du Deinen Bedarf am besten deckst, erfährst Du jetzt.

Calcium

Der Calciumbedarf steigt mit zunehmenden Alter aufgrund der hormonellen Veränderung in den Wechseljahren, die sich auf die Knochengesundheit auswirken können. Obwohl Calcium in der Regel das Aushängeschild für diese ist und sicherlich eine wichtige Rolle spielt, scheint der Nutzen größer zu sein, wenn Calcium mit anderen Nährstoffen kombiniert wird. Dazu zählt z. B. Vitamin D. Calcium bekommst du z. B. über Hartkäse, Sesamsamen, Kefir, Joghurt, Brokkoli, Blattspinat oder calciumreiches Mineralwasser. Viele Pflanzendrinks sind zudem mit Calcium angereichert und können ebenfalls zur Bedarfsdeckung beitragen.

Alle wichtigen Nährstoffe und hilfreichen Wirkstoffe haben wir in unserem evamonda MENOVA vereint. Mit GynäkologInnen entwickelt – speziell für den Nährstoffbedarf in den Wechseljahren.

Vitamin D

Vitamin D erleichtert die Aufnahme von Calcium in den Körper. Aber es ist nicht nur für die Knochengesundheit wichtig. Ein optimaler Vitamin-D-Spiegel ist essentiell für die allgemeine Gesundheit, eine gute Immunfunktion und Entzündungsreaktion sowie Muskelfunktion. Das Problem ist, dass der Körper in den Wintermonaten Oktober bis März kein Vitamin D durch Sonneneinstrahlung selbst herstellen kann, so wie es in den restlichen Monaten möglich ist. Daher kann hier eine Ergänzung sinnvoll sein.

Magnesium

Der Mineralstoff ist ebenso ein Teil des Knochenaufbaus. Er sorgt dafür, dass der Körper sowohl Calcium, als auch Vitamin D optimal verwerten kann. In Bezug auf Calcium trägt Magnesium dazu bei, dass Calcium nicht in die Weichteile, sondern in die Knochen gelangt, wo es am dringendsten benötigt wird. Magnesium findest Du in Sonnenblumenkernen, Kürbiskernen, Hülsenfrüchten, Haferflocken und magnesiumreichem Mineralwasser.

Vitamin K2

Da die Knochen in den Wechseljahren instabiler werden, steigt das Osteoporose-Risiko. Vitamin K2 spielt für den normalen Erhalt eine wichtige Rolle: Es trägt dazu bei, dass Calcium in den Knochen eingebaut wird. Zudem hat es einen positiven Effekt auf das Herz-Kreislauf-System, weil sich Calcium nicht so leicht in den Arterien und Blutgefäßen ablagert. Außerdem scheint Vitamin K2 die Aufnahme von Vitamin D zu verbessern. Gute Nahrungsquellen sind grünes Blattgemüse, Eier, Käse sowie fermentiertes Gemüse wie Sauerkraut und Kimchi.

Wirkstoffe zur Unterstützung

Nicht nur Nährstoffe, sondern auch natürliche Wirkstoffe können Deinen Hormonhaushalt und somit Dein Wohlbefinden unterstützen. Dazu zählen beispielsweise Rotklee-Extrakt, Hopfen und Safran.

Rotklee-Extrakt

Das Extrakt hat einen hohen Gehalt an Isoflavonen. Sie zählen zu den Phytoöstrogenen – natürlichen Stoffen mit östrogenartigen Eigenschaften. Diese machen Rotklee zu einer wichtigen Heilpflanze und erklären seine bewährte Verwendung in der Zeit der hormonellen Umstellung.

Hopfen

Auch die heimische Kulturpflanze enthält ein bestimmtes Phytoöstrogen und hat sich besonders bei plötzlich auftretenden Hitzewallungen und damit verbundenen Schweißausbrüchen bewährt. Den enthaltenen ätherischen Ölen wird zudem eine beruhigende Wirkung nachgesagt. Falls Du also unter Anspannungen und innerer Unruhe leiden solltest, kann die Anwendung auch hier hilfreich für Dich sein.

Hopfen ist vor allem für seinen herben Geschmack bekannt. Es unterstützt Frauen dabei, mit den typischen Erscheinungen der Wechseljahre zurechtzukommen. Dazu gehören Hitzewallungen, Schweißausbrüche, Unruhe und Reizbarkeit. 

Safran

Ihm werden Eigenschaften im Hinblick auf emotionale Ausgeglichenheit zugeschrieben. Denn Safran trägt dazu bei, das psychische Gleichgewicht aufrecht zu erhalten und eine positive Stimmung zu fördern.

Bioidentische Hormontherapie

In den Wechseljahren bieten manche ÄrztInnen bioidentische Hormontherapien an. Sie werden auch als naturidentische oder natürliche HRT betitelt und bezeichnen die Verwendung von Hormonen, die mit denen des menschlichen Körpers gebildeten Hormonen identisch sind (z. B. in den Eierstöcken). Daher sind sie auch besonders nebenwirkungsarm.

Im Vergleich dazu weicht die chemische Struktur synthetischer Hormone von der körpereigenen ab. Daher gibt es feine Unterschiede bei den gewünschten Wirkungen – sowohl Nebenwirkungen, als auch Behandlungserfolge.

Hormonchaos besänftigen

Das Hauptöstrogen 17-beta-Östradiol , das in den fruchtbaren Jahren von den Eierstöcken gebildet wird, spielt bei der Behandlung von Wechseljahrsbeschwerden ebenso eine wichtige Rolle wie das Progesteron. Die Östradiolmengen, die bei einer bioidentischen Hormontherapie verabreicht werden, entsprechen denen, die in der fruchtbaren Phase von den Eierstöcken produziert wird. Die Anwendung kann, je nach Art der Beschwerden, oral in Tablettenform, transdermal (über die Haut) als Gel oder Pflaster sowie vaginal als Zäpfchen erfolgen.

Warum überhaupt bioidentische Hormone?

Während der Wechseljahre verschlechtert sich die Funktion der Eierstöcke, wodurch die Bildung der körpereigenen Hormone Östradiol und Progesteron gestört ist. Die sinkenden Hormonspiegel können zu verschiedenen Symptomen und Beschwerden führen, die die Lebensqualität sehr einschränken können. Durch Aufnahme bioidentischer Hormone wird dieses Defizit ausgeglichen und die Beschwerden deutlich gelindert.

Fazit

Die Wechseljahre sind eine wunderbare und aufregende Zeit. Auch wenn, dem Hormonchaos geschuldet, manche Frauen Probleme mit Stimmungsschwankungen, Hitzewallungen oder Gewichtszunahme haben, können wir unseren Körper auf natürliche Weise unterstützen und so das Wohlbefinden verbessern. Dazu zählen nicht nur die wichtigen Nährstoffe Calcium, Magnesium, Vitamin D und Vitamin K2, sondern auch natürliche Wirkstoffe aus Safran, Rotklee und Hopfen. Bei stärkeren Beschwerden kann eine bioidentische Hormontherapie hilfreich sein, die jedoch individuell abgestimmt werden muss.

Quellen

Besins Healthcare (2022) Wechseljahre verstehen: Bioidentische Hormone. https://wechseljahre-verstehen.de/hormonersatztherapie/bioidentische-hormone/ (zuletzt aufgerufen am 07.04.2022).

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National Institute on Aging (2021) What is menopause? https://www.nia.nih.gov/health/what-menopause (zuletzt aufgerufen am 07.04.2022)

Santoro, N., Randolph Jr, J.F. (2011) Reproductive hormones and the menopause transition. Obstetrics and gynecology clinics of North America. 38(3):455–466.

Shaver, J.L., Woods, N.F. (2015) Sleep and menopause: a narrative review. Menopause. 22(8):899–915.

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Ushiroyama, T., et al. (2002) Effect of continuous combined therapy with vitamin K(2) and vitamin D(3) on bone mineral density and coagulofibrinolysis function in postmenopausal women. MATURITAS. 41(3):211–221.

Uwitonze, A.M., Razzaque M.S. (2018) Role of Magnesium in Vitamin D Activation and Function. The Journal of the American Osteopathic Association. 118(3):181–189

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